Sei nicht zu hart zu Dir selbst

Von / Februar 10, 2021

»Dein Workout ist mein Warm-Up!«

»Je härter das Workout, umso besser!«

»Wir brauchen keine Maschinen, wir sind selbst welche!«

Na, kommt Dir das bekannt vor? Du hast mit Sicherheit schon oft diese bzw. ähnliche Sprüche gehört oder gelesen. Und wie oft heißt es, dass Du Dich bei jedem Workout „komplett wegschießen“ musst und es nur ein gutes Training war, wenn Du so richtig Muskelkater davon bekommen hast …

Was soll ich sagen – ich gebe es zu – auch ich habe dazu gehört. Auch wenn es schon sehr lange her ist, habe ich solche Sprüche nicht nur wie ein Mantra wiederholt, sondern habe sie damals auch gelebt. 

Allerdings sind sie eben nicht immer sinnvoll und bringen Dich weiter. Gerade im aktuellen Lockdown ist es nicht das, was die meisten von uns brauchen.

Trainieren ist super wichtig und hat unzählige positive Auswirkungen auf Körper und Seele, aber wir müssen auch beachten, dass es erst einmal Stress auslöst. Wenn Du bereits viel Stress hast – im Arbeitsleben, zu Hause, bei der Betreuung Deiner Kinder, beim Homeschooling während Du Home Office machst (Respekt! – mir »reichen« 3 Kindergarten-Jungs, die Zuhause Party machen! Keine Ahnung wie manche es noch schaffen, Schulkinder zu unterrichten.), durch die pausenlos negativen Nachrichten oder durch eine Vielzahl anderer Stressoren, mit denen wir in der momentan chaotischen Zeit zurechtkommen müssen – dann ist es nicht hilfreich, wenn Du Dich bei jedem Training komplett verausgabst oder Dich schlecht fühlst, wenn Du mal nicht so hart rangegangen bist.

Auch wenn Du es in normalen Zeiten gewohnt warst, bei jedem Workout 100% zu geben, heißt das nicht, dass Dein Training jetzt nicht zählt, wenn es aktuell nur 60% oder 70% sind. Eine Trainingseinheit mit 50% Intensität ist trotzdem eine Einzahlung auf Dein Gesundheitskonto. Und wenn es nur das Warm-Up ist, was Du schaffst, hast Du trotzdem etwas gemacht!

In den letzten Wochen – ja inzwischen Monaten – habe ich mit sehr vielen Leuten gesprochen, die Probleme haben, sich zu motivieren – obwohl sie normalerweise jedem Training ungeduldig entgegengefiebert haben. 

Wenn Du Dich auch so fühlst, dann sei nicht so hart zu Dir selbst. Ich kann Dir versichern, dass es nicht nur Dir so geht. 

Versuche Dein Training und die Ziele, die Du hattest, zu überdenken. Es muss nicht gleich die 100-kg-Kniebeuge oder der erste Klimmzug sein. Vielleicht reicht es sich in der aktuellen Situation auch erst einmal regelmäßig zu bewegen und etwas Zeit für sich zu haben. Spazieren gehen oder ein paar einfache Übungen wirken sich auch schon sehr positiv auf Körper und Seele aus. 

Training am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen

Nicht machbar denkst Du? Aber Du hast sicher schon selbst mitbekommen, dass Du am Morgen noch motiviert bist und Dir ganz fest vornimmst: »Heute mache ich was!« Im Laufe des Tages schwindet dann aber Deine Motivation und am Abend willst Du Dich nur noch aufs Sofa legen und Netflix schauen. 

Trainierst Du allerdings vor Deinem eigentlichen Tagesbeginn – wenn Deine Motivation am größten ist – besteht eine größere Chance, dass Du überhaupt etwas machst!

Und wenn es »nur« eine halbe Stunde ist, die Du eher aufstehst. Das schaffst Du ganz sicher! Dein Coach passt gern Dein Workout an diesen Zeitraum an – bis Du es schaffst, eine Stunde eher aufzustehen. 😉

Absolviere erst einmal einfachere Workouts

30 Minuten spazieren gehen zählen als Workout! 3 Runden mit jeweils 10 Liegestütze auf Knien und 10 Sit-Ups zählen als Workout! 

Beweg Dich! Schnapp Dir Dein Bike! Such Dir etwas, was Du gern machst. Vergiss einfach mal, dass Du trainieren musst, um in einer Übung besser zu werden. 

Workouts sollten die meiste Zeit Spaß machen! 

Gemeinsam ist es einfacher

Trainiere mit jemandem zusammen. Wenn Du mit jemandem zusammen wohnst, frage doch mal nett, ob er oder sie mit trainieren möchte. Es ist immer eine gute Idee zu zweit zu sporteln! Dabei spielt es keine Rolle, ob ihr auf dem gleichen Fitness-Level seid. Ihr könnt euch gegenseitig motivieren und das ist entscheidend. 

Du wohnst alleine? Zum Glück gibt es Internet und Zoom, Skype, etc. Einfach anrufen und loslegen!

Du hast keinen Coach und keine Idee für ein einfaches Workout? 

Macht nichts! Hier ist Dein Start:

12 Minuten – jede Minute

Minute: Kniebeuge

Minute: Liegestütze (auf Knien oder erhöht)

Minute: Ausfallschritte

Minute: Plank oder Sit-Ups

Dann geht’s wieder von vorn los – für insgesamt 3 Runden. 

Starte mit ca. 20 sec. bewegen, dann hast Du 40 sec. Pause in jeder Minute. 

Sei nicht zu hart zu Dir selbst. Versuche Dich wenigstens etwas zu bewegen. 

Und wenn es heute nicht klappt, versuche es morgen früh gleich nochmal!

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